Kugelpanorama

Substantiv, Neutrum, Plural: Kugelpanoramen (von griech. pan: „alles“ und horama: „Aussicht“; sowie lat. globus: „Kugel“)

Bezeichnet wird hiermit ein sphärisches Panoramabild, welches dem Betrachter sämtliche Blickrichtungen darbietet, die von einem einzigen festen Standpunkte aus erfasst werden können, wobei der vollständige Umkreis von 360° in der Horizontalen und 180° in der Vertikalen zur Abbildung gelangt, gleich als habe man die gesamte Oberfläche einer gedachten Kugel mit dem Bildwerk tapeziert.

Dieser Umstand gestattet es dem Betrachter, die Blickrichtung nach Belieben zu ändern, als stünde er leibhaftig am Aufnahmeorte und drehte das Haupt bald hierhin, bald dorthin, um die gesamte Umgebung in sich aufzunehmen.

Technische Aspekte der Erzeugung

Die Herstellung eines Kugelpanoramas auf bezirkskundige Manier erfolgt nicht etwa mittels einer einzigen, alles erfassenden Aufnahme, sondern durch ein kunstvolles Zusammenfügen mehrerer Bilder, welche mithilfe eines Nodalpunktadapters angefertigt werden, der die unliebsamen Parallaxenfehler zu vermeiden weiß.
Somit wird der Raum in seiner natürlichen Gestalt bewahrt.

Ein weiteres Hindernis, das sich hierbei in den Weg stellt, ist die weite Kluft zwischen Licht und Dunkel, die in einem solchen Werke allumfänglich Platz finden soll, sintemalen man den Bildbereich nicht nach Gutdünken zu erwählen und die Belichtung darnach einzustellen vermag.

Es ist daher eine löbliche Gewohnheit, dass der Lichtsammler seine Beute im Rohdatenformat einfängt und mitsamt seiner unbeschnittenen Extreme darinnen verwahrt. Wenn aber selbst dieses nicht genüget, um auch den gewaltigsten Dynamikumfang noch zu bändigen, so greift er zu Belichtungsreihen, und aus drei Dutzend Fängen wird alsbald eine Bilderschlacht mit einer wahren Hundertschaft.

Doch siehe! Geometrie und Licht sind nun im Kasten. Der Lichtfänger schreitet von dannen, um in der Stille seiner Gemächer das Chaos zu zähmen und in harmonischen Gleichklang zu bringen.

Darstellung und Nutzung

Durch sorgsame Handhabung zu einem nahtlosen Ganzen vereinigt, werden die vollendeten Panoramen als interaktive Anwendungen dargeboten, die mit jedwedem elektronischen Gerät betrachtet werden können, mit dem man sich auch sonst einen Zugang zum Weltennetz verschafft.
Ob es ein standfester Rechenknecht sei oder der handliche Taschencompanion, das Werk lässt sich betreten, ohne dass man gezwungen wäre, sich sonderliche Programme oder Erweiterungen erst zu verschaffen.

Ein weiterer Vorzug dieser modernen Darstellungsform liegt in der Möglichkeit begründet, das Panorama mit zusätzlichem Wissen anzureichern. So lassen sich Schriftstücke einbinden, die dem Betrachter erläutern, was sein Auge erblicket. Auch Photographien und bewegte Bilder können an passender Stelle erscheinen, um bestimmte Aspekte näher zu beleuchten.
Dazu macht der Gast von seiner Freiheit Gebrauch, Bereiche von besonderem Augenmerk zu berühren, welche sodann das mannigfaltige Beiwerk preisgeben.

Nicht genug damit, eröffnet selbiger Kunstgriff Gast und Gästin die Möglichkeit, von einem Gemache zum anderen zu wandeln oder gar zu fernen Gestaden aufzubrechen, so er oder sie es denn wünschet.

Von besonderem Reize ist auch die Einbindung von Klanglandschaften – ob nun zur getreulichen Dokumentation der am Aufnahmeorte herrschenden Verhältnisse oder zur kunstvollen Gestaltung einer Atmosphäre, wie sie für jenes Stück sinnvoll scheint.

Und auch für Dienstleistende gestaltet sich die Handhabung eines solchen Schauwerks denkbar einfach, zumal es sich ohn‘ Weiteres in bestehende Internetauftritte einfügen lässt.

Entbehret man jedoch eines solchen Angebots, so vermag Bezirkskunde dennoch mit Rat und Tat beizustehen, indem er die Erstellung und Beherbergung einer wohlgestalteten Netzseite ganz übernimmt, ohne dass der Bittsteller sich hierfür selbst in die Tiefen der digitalen Künste hinabbegeben müsste.

Doch auch losgelöst vom Weltennetz kann das Kugelpanorama seine Dienste leisten, was manchem für hausinterne, nicht-öffentliche Zwecke gar wohlgefällig erscheint, der seine Schätze nur dem engen Kreise zeigen oder als lokale Beigabe eigener Ausstellungen darbieten möchte.

Einsatzgebiete und Wirkungsbereiche

Wo einstmals der Mensch sich mit eigenen Füßen an einen Ort begeben musste, um dessen Beschaffenheit zu erkunden, da bietet nunmehr die Kunst des Kugelpanoramas mannigfaltige Dienste, die des Staunens würdig sind.

Immobilienwesen und Bauhandwerk

Im Immobilienwesen, wo der Handel mit Wohnstätten und Geschäftshäusern seit alters her mit viel Fußwerk und Zeitverlust verbunden war, entfaltet sich nun eine neue Bequemlichkeit. Der Kauflustige mag in seiner Stube verweilen und dennoch durch die Gemächer eines fernen Hauses wandeln, jeden Winkel betrachtend, als stünde er leibhaftig dort. Wie viele Schritte werden dadurch erspart, wie viele Enttäuschungen im Voraus abgewendet! Nur wer wahrhaft angetan ist von dem, was sein Auge im Avatar der Gemäuer erblickt, macht sich sodann auf den Weg zur physischen Besichtigung.

Welche Freude bereitet es den Bauherren, wenn sie die Fortschritte ihrer im Entstehen begriffenen Besitztümer betrachten können, ohne zu diesem Anlass durch Schlamm und Schutt waten zu müssen! In Serie angefertigt, hält das Panorama, gleich einem getreuen Chronisten, jeden Schritt der Erbauung fest – vom ersten Spatenstich bis zum letzten Dachziegel, zumal selbst die Schau aus luftiger Höhe sich mit bezirkskundiger Hilfe bewerkstelligen lässt.
Und sollte einst die Frage aufkommen, welcherlei Material hinter dieser oder jener Wand verborgen liegt, so geben die Bildnisse Auskunft, gleich einem Manuskript der Bauwerksgenese.

So hat der menschliche Erfindungsgeist abermals einen Weg gefunden, die Grenzen von Raum und Zeit, wenn auch nicht zu überwinden, so doch listig zu umgehen.

Geschäftsräume und Unternehmen

Die Verwendungsmöglichkeiten solcher Kugelpanoramen sind wahrlich mannigfaltig und erstrecken sich auf vielerlei Gebiete des geschäftlichen Treibens.

Wie manch eine Unternehmerin schon erfahren haben mag, bieten diese rundumfassenden Bildwerke eine vortreffliche Gelegenheit, die eigenen Geschäftsräume dem Publikum vorzuführen, ohne dass der Besucher einen Fuß über die Schwelle zu setzen braucht.

Es versteht sich von selbst, dass in solchen Fällen, wo es dem Besucher beliebt oder die Umstände es erfordern, eine persönliche Führung durch die Gemächer allemal noch zu bewerkstelligen bleibt.

Insbesondere aber an jenen Orten, wo die Reinlichkeit von höchstem Belange ist und das Betreten der Werkshallen nur unter strengen Vorkehrungen gestattet werden kann, darf das Auge des Betrachters dennoch wandeln, ohne dass sein Körper und sein Kleid die heiligen Hallen der Fertigung verunreinigen oder seine schiere Anwesenheit den Herstellungsprozess in seiner Routine stören müsste.

Produktionsstätten

In den Produktionsstätten also, wo das Eisen glüht und die Maschinen dröhnen, gewähret man dem Betrachter tiefe Einblicke in das Wesen der Fertigung, pinnet wohl gar erklärende Worte und bewegte Bilder an die summenden Geräte, auf dass der Unwissende zum Kundigen werde.

Und treibt man solches Lehrwerk mit Fleiß und Geduld, so fügt sich nach und nach ein aufschlussreiches Mosaik zusammen, gleich einem Stickteppich, in dem jeder Faden seinen rechten Platz gefunden hat.

Handel

Ebenso förderlich zeigt sich die Sache für jene Handeltreibenden, die noch in stolzen Hallen oder wohlgefälligen Verkaufsstuben ihre Waren feilbieten.

Mittels Kugelpanoramen können diese Kaufleute ihre Handelsflächen dem fernen Publikum solchermaßen zugänglich machen, dass der Kunde die ausgelegten Waren in ihrer räumlichen Anordnung betrachten kann, was dem nüchternen Bilderkatalog der Versandgeschäfte oder elektronischen Warenverzeichnisse eine lebendige Dimension hinzufügt, die dem wirklichen Einkaufserlebnis näher kommt als jede andere Darstellungsweise.

Welch ein Vorzug ist es doch, dass man auch hier an jeglicher Stätte weiterführende Informationen anzubringen vermag, welche Aufschluss geben über Preis oder Beschaffenheit! Diese können dem Auge beständig erkennbar sein, oder sich erst nach einem Tastendruck den Erwerbswilligen offenbaren. Ja, es ließe sich gar so einrichten, dass man sich, so man auf ein Handelsgut deutet und den Finger niederlässt, alsobald auf der dafür bestimmten Verkaufsstelle einer elektronischen Handelsplattform wiederfindet.

Ob man nun das Kugelpanorama mit einem solchen Fernhandelsgeschäft verknüpfet oder es lediglich dazu gebraucht, die Neugierigen zum leibhaftigen Besuche zu bewegen, solches bleibt den Kaufleuten gänzlich überlassen.

Gastgewerbe, Tourismus und Kultur

Gaststätten und Beherbergungsbetriebe

Nicht minder nützlich erweist sich diese Erfindung für das Gastgewerbe und den Fremdenverkehr. Welch ein Segen für Reisende, die, noch ehe ihr Bündel geschnürt, bereits die Pracht eines Hotels oder die Anmut einer Landschaft zu ergründen vermögen! Die Wirte und Betreiberinnen von Sehenswürdigkeiten führen ihre Schätze vor Augen, wecken Reiselust und Neugier.

In der Tat vermögen Hotels und Gaststätten durch Kugelpanoramen einen vortrefflichen Einblick in ihre Räumlichkeiten zu gewähren.

Wie lieblich präsentiert sich da der Speisesaal, wo die Tische gedeckt stehen mit silbernem Gerät. Desgleichen die Badeanlage mit ihren dampfenden Wassern und stillen Winkeln, der Kraftraum, wo Rüstige ihrem Leibe Stärkung verschaffen, der blühende Garten mit Spielgerät und schattigen Plätzen, und nicht zuletzt die Schlafgemächer, die in sanfter Behaglichkeit zum Ruhen laden – all dies mag im Rundumblick erscheinen, als wandelte man selbst durch diese Räume, atmete deren Klang und Geist.

Manch einer, der unschlüssig war, wird durch den lehrreichen Blick in die Kugelrundschau zum festen Entschluss getrieben, seine Reise anzutreten.

Touristenattraktionen: Die Verlockung aus der Ferne

Und hat der Gast die erste Nacht geruhsam verbracht und das Morgenmahl gefunden an schon vertrautem Orte, macht er sich auf, den Landstrich zu erkunden. Sehenswürdigkeiten, die ihm merkwürdig bekannt, rufen nun in greifbarer Nähe.

Reizvolle Landschaft, die Historie alter Gemäuer und die Lockungen neuzeitlicher Vergnügungsetablissements – derlei erträgliche Obliegenheiten schmücken nunmehr die Liste seiner für den Tag vorgesehenen Beschäftigungen.

Der Fernerkundung folgt nun der Geschmack der Wirklichkeit, jene allumfassende Erfahrung des Unmittelbaren, die kein noch so kunstvoll gewebtes Panorama freilich zu ersetzen vermag.

Und doch, so manchen, der sich einmal auf eine vortrefflich gefügte Kugelrundschau eingelassen, erfasset alsbald ein sonderlich Verlangen, jenen Ort mit eigenen Füßen zu schauen. So geschieht es, dass solch ein Gemüt von einer unwiderstehlichen Sehnsucht ergriffen wird, welche nur durch gezielte Reisetätigkeit zu stillen ist.

Epilog

Eine nützliche und kunstvolle Angelegenheit gleichermaßen, derlei allumfassend Hörbild!

An jenen Tagen, da diese Kugeln sich als praktisch erweisen, mag der Betrachter gar manch müßigen Schritt sich ersparen, den er sonst hätte tätigen müssen.

Der kluge Unternehmer begreift dies wohl und schafft durch solche Offenheit ein Vertrauen, das sonst erst nach langem Werben entstünde.
Denn siehe, die Kundschaft wandelt – obzwar nur im Geiste – selbstständig durch die ihr dargebotenen Räumlichkeiten, entdeckt nach eigenem Gutdünken, was ihr gefällig ist, und erfährt doch eine Führung durch unsichtbare Hand.

Der Schöpfer dieser Rundschauen indes erzählt Geschichten ohne Worte, führt ohne zu gängeln, zeigt ohne zu deuten.

Und so liegt, wie der Betrachtende bald erkennen mag, der höchste Wert nicht im bloß Technischen, sondern in der Fähigkeit, Narrative zu entfalten. Gleichwie der Erzähler seine Handlung um einen Schauplatz rankt, erhebt das Kugelpanorama den Betrachter zum Helden seiner eigenen Geschichte, der eigenständig seine Pfade durch die Sphären schlägt, mitsamt darin verborgener Weisheiten, Klänge und Bewegtbildwerke, die es zu ergründen gilt.